Die Burka als vermeintliche Manifestation von Sexismus

Anscheinend kommen manche Diskussionen immer wieder. Vor einigen Jahren tobte bereits die sogenannte Kopftuchdebatte. Darin haben sie viele als Kämpfer_innen gegen Sexismus aufgeschwungen, die das Kopftuch als Kleidungsstück der Unterdrückung identifiziert hatten.
Nun geht es in die nächste Runde und diesmal ist die Burka das Problem. Krass finde ich, dass die Selbstbestimmung der Frau immer dann ausgehebelt wird, wenn plötzlich lauter Leute, die sich mit ihren rassistischen Motiven nicht auseinandersetzen wollen, jetzt mal erklären wollen, wie Emanzipation funktioniert – und zwar in dem sie nicht mit den jeweiligen Frauen reden, sondern über ihre Mitbestimmung hinweg entscheiden, was gut für sie sei.
Und die Burka kann es scheinbar per se nicht sein. Und die Musliminnen können das anscheinend nicht selber entscheiden.
Feminismus hat eine lange Geschichte die geprägt ist davon, dass meist weiße, christliche Frauen sich als Retterinnen aufspielen. In Deutschland ist Alice Schwarzer dafür ein bekanntes Beispiel. Schwarze Feministinnen auf der ganzen Welt haben wieder und wieder kritisiert, dass die Überheblichkeit, nicht mit sondern für anderen Frauen zu sprechen, dabei ein grundlegendes Problem ist.
Wenn nun erneut Musliminnen als handlungsunfähige Opfer des Patriarchats verortet werden, machen weiße Europäer_innen es sich mal wieder einfach, sich sowohl mit dem eigenen Sexismus als auch den rassistischen Anteilen dieser Zuschreibung auseinanderzusetzen.

Hier einige aktuelle Pressekommentare zum Thema.

Die Arroganz der Beleidigten – Eine Kolumne von Mely Kiyak

Twitterkommentar

ein Facebookkommentar

Beim Burkastreit geht es nicht um Frauen – Von Elsa Koester

Zeittortezeittorteburka

Dieser Beitrag wurde unter links-i-like, Listen veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert