A Midsumers’s Nightmare – Noah Stoffers

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es ist angenehm düster, ohne zu gruselig zu sein. Die Geschichte findet nicht, wie ich erst vermutet hatte, in einer romantischen britischen Gothic-Vergangenheit statt, sondern im Schottland hier und heute. Mit Mobiltelefonen, sozialen Medien und WiFi. Die Magie knüpft trotzdem an alte Mythen an und verbindet ein Damals mit dem Heute – auf sehr unterhaltsame und spannende Weise.

Ari Campbell ist die nicht-binäre Hauptfigur der Geschichte. Zusammen mit den drei Freund*innen Ren, Rayna und Jamie, gerät Ari in ein Abenteuer voller Magie, alten Mythen, Mord und Geistern. Zusammen versuchen sie nicht nur, den Ursachen auf den Grund zu gehen, sondern auch die Leben einiger verschwundener Kommilitonen zu retten.

Auf der schottischen Insel Hilma gibt es eine traditionsreiche Universität. Und zu einer langen Geschichte gehören auch alte Überlieferungen. Wie die von einer Gruppe von Teenagern, die eines Nachts an den Klippen verunglückt sind. Als nach einer nächtlichen Party am Strand Jamie und ein paar Freunde von ihm verschwunden sind, fragt Ari sich, ob sich die Geschichte wiederholt. Denn nicht nur glaubt Ari ihre Geister gesehen zu haben, sondern auch ein Monster aus Rauch.
Die Gruppe von Freund*innen macht sich gemeinsam auf die Suche nach Antworten. Während sie auch noch mit der Theatergruppe den Shakespeare Klassiker „Sommernachtstraum“ proben und für die Abschlussprüfungen lernen müssen.

Die Geschichte fängt diese chaotische Stimmung sehr gut ein. Es ist viel los und die Unsicherheiten des alltäglichen Lebens, die Verwirrung ob der übernatürlichen Ereignisse, die Sorge um die Freund*innen, all das mischt Noah Stoffers zu einem phantastischen Roman.
Sowohl beim Hörbuch als auch beim Buch empfand ich das Tempo und den Erzählfluss angenehm. Spannend, packend und doch gemütlich.
Zwischendrin hat die Entwicklung Züge eines milden Horrorromans oder eines Krimis. Da ich diese beiden Genres sehr gern lese, war das Buch für mich eine Lesefreude.
Dann gibt es eine sich möglicherweise entwickelnde Liebesgeschichte. Und die ist so angenehm unaufdringlich geschrieben, dass es richtig schön war, ihr zu folgen.

Identitäten und unterschiedliche Erfahrungshintergründe existieren in die eigentliche Handlung eingeflochten. Dadurch entstehen authentische Charaktere, mit denen mitzufiebern teil des Sogs ist, dass dieses Buch entwickelt. Ich habe mich beim Lesen sehr gefreut, verschiedene Perspektiven zu sehen bzw. zu lesen, die mit Rassifizierung, Klassismus, Heteronormativität und cis-Normativität einhergehen. Die Figuren können sich über verschiedene, sie betreffende Themen unterhalten, ohne dass es belehrend wirkt.
Das war beim Lesen sehr angenehm und macht Lust auf mehr.

Ich könnte mir für dieses Buch gut eine Fortsetzung vorstellen. Sei es beim Masterstudiengang an dieser oder einer anderen Uni. Sei es an einem anderen Ort mit einem Teil der Gruppe. Oder sei es zu einem Klassentreffen 20 Jahre später. Das Setting ist so schön, dass ich mir einen weiteren Besuch auf Hilma jedenfalls gut vorstellen kann.
Empfehlen kann ich das Buch allen die Krimis oder Thriller mögen, mit einer Portion Urban Fantasy Abenteuer und eine Prise Coming of Age obendrauf.

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Eine Antwort zu A Midsumers’s Nightmare – Noah Stoffers

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