Leseliste

Beim Vortrag „Feministische Utopien“ lag der Fokus auf den drei Werken:

-> Charlotte Perkins-Gilman – Herland (1915, 1980 dt.)
-> Joanna Russ – The Female Man (1975) – Planet der Frauen (1977) – Der weibliche Mann (Neu-übersetzung im Carcosa Verlag 2025)
-> Gerd Brantenberg – Die Töchter Egalias (1977, Manifest Verlag 2021)
Weitere Informationen zu diesen drei Büchern hier entlang. Und hier eine Übersicht über den Vortrag, der im Science Fiction Club Andymon im Rahmen des Kongresses der Utopien gegeben wurde.


Es gibt natürlich viele weitere Bücher im Bereich „Feministische (Science) Fiction“, nachfolgend eine Auswahl an Utopien und Dystopien von (Science Fiction) Autorinnen, mit Fokus auf Geschlechterverhältnisse im Speziellen und Machtverhältnisse in Gesellschaft im Allgemeinen.

Marge Piercy – Women on the Edge of Time (1976) – Die Frau am Abgrund der Zeit (1986)

Connies Leben gerät außer Kontrolle, als nicht nur ihr Freund und ihr Kind, sondern auch ihre Nichte ums Leben kommen. Als sie aus der Bewußtlosigkeit erwacht, ist die in einer Nervenheilanstalt. Unter Drogen gehalten flüchtet sie sich in Träume und lernt eine utopische Gesellschaft kennen.

Karin Boye: Kallocain (1940) – Kallocain (1947)

Kallocain ist eine Wahrheitsdroge, die in einem totalitären Staat zur Enttarnung von Staatsfeinden eingesetzt wird. Schon acht Jahre vor George Orwell verfasste die Schwedin Boye einen Roman über einen Überwachungsstaat.
Was wäre, wenn selbst die Gedanken lesbar wären? Könnt ihr die Wahrheit hören?

Naomi Alderman: The Power (2016) – Die Gabe (2021)

Wenn Ohnmacht zur Macht wird – die Zukunft gehört den Frauen. Von einem Tag auf den anderen entdecken Frauen auf dem ganzen Planeten, dass sie durch bloße Berührung sie anderen Menschen schreckliche Schmerzen zufügen und sie sogar töten können. Von einem Tag auf den anderen werden die Männer zum schwachen Geschlecht. Doch ist eine von Frauen beherrschte Welt auch eine bessere Welt?

Parini Shroff: The Bandit Queens (2023)

Geeta lebt allein, weil ich nichts-nutziger Ehemann vor 5 Jahren verschwunden ist. In ihrem indischen Dorf ranken sich einige Gerüchte um sie, unter anderem, dass sie ihn umgebracht habe. Deshalb fragt sie eines Tages eine Nachbarin um Hilfe, deren Ehemann ebenfalls loszuwerden. So wird sie in eine wilde Reise um Selbstbestimmung und Rache hineingesogen. Bissig, ernst und komisch werden hier Machtverhältnisse und den Kampf gegen Missbrauch und Trauma verhandelt. Eine ausführliche Rezension gibt es bei pocolit.com

Eva Reisinger: Männer töten (2023)

Eva Reisinger erzählt eine rasante Utopie eines wehrhaften Feminismus, eine skandalöse Geschichte über Macht, Freundinnenschaft und weiblichen Zusammenhalt in einem ungewöhnlichen Setting.
Anna Maria lebt ein typisches Großstadtleben und landet eines Tages in Engelhartskirchen, einem oberösterreichischen Dorf, von dem sie bis dahin noch nie gehört hat. Die Klischees lassen grüßen: Kühe, Knödel, Kirchturmglocken. Dann aber bemerkt Anna Maria, dass nicht alles ins Bild passen will. Warum gibt es eine Pfarrerin, obwohl das Dorf katholisch ist? Wie kommt es, dass die Frauen hier viel lauter feiern als anderswo? Wo sind die Männer hin?

Jasmin Schreiber: Endling (2023)

Auch in Endling gibt es Orte nur für Frauen, Zufluchtsorte vor einer patriarchalen Gesellschaft, die in unserer nahen Zukunft noch extremer gworden ist, als wir sie heute kennen. Zoe ist Biologin und forscht an Käfern. Als ihre Mutter in Reha muss, fährt sie nach Hause, um sich um ihre Schwester Hanna und ihre Tante Auguste zu kümmern, die seit Jahren das Haus nicht mehr verlässt. Doch dann verschwindet Augustes Freundin Sophie, und während sich die Ereignisse überschlagen, brechen die drei auf zu einer Reise.

Sarah Gailey: Upright women wanted (2020)

In diesem Pulp Western hat sich die USA in einen faschistischen Staat entwickelt, in dem eine Gruppe Frauen und Queers, in antifaschistischer Mission, als Bibliothekar*innen von Ort zu Ort ziehen. Im Kampf gegen die herschenden Verhältnisse und im Bestreben, Orte zu finden, an denen sie sicher leben können, ziehen sie durch die Prärie. Immer bemüht nicht aufzufallen. Eines Tages entdecken sie Esther in ihrem Wagen, die von zuhause fortrennt, um der Ehe zu entkommen, die ihr Vater für sie arrangiert hat.

Ursula LeGuin: The Left Hand of Darkness (1969) – Der Winterplanet (1974) – Die linke Hand der Dunkelheit (Neuübersetung 2023)

Margaret Atwood: The Handmaid’s Tale (1985) – Der Report der Magd (1987)

Das Buch wurde 2017 als Fernsehserie neu verfilmt und 2019 in dieser Graphik Novel veröffentlicht. Ein dystopischer Roman, in dessen totalitären Staat Frauen kene Recht haben. Schwangerschaft ist Fremdbestimmt, Frauenrechte werden unterdrückt. Doch eines kann niemandem genommen werden: die Hoffnung, Dinge wieder zu verändern.

Exit Gender . Oppenländer & Hornscheidt

Geschlecht als unterdrückendes/einschränkendes Machtverhältnis für alle Menschen; Analyse baut im Grunde auf Simone de Beauvoirs und Judith Butlers Idee von Geschlecht als soziales/gesellschaftliches Konstrukt auf.