Die neue Ausgabe des Magazins Queer*Welten ist da.
Wie immer randvoll mit neuen Kurzgeschichten, Fantasy und Science Fiction mit queeren und intersektionalen Perspektiven.
Bisher habe ich zwei Texte gelesen. Weitere Rezensionen werden folgen.
Jamie-Lee Campbell nimmt in ihrem Essay „Warum rennt James Bond nackt in einer Welt voller BetonPenisse herum? In sieben Schritten zur Testosteron-Ekstase“ geschlechter-Klischees unter die Lupe und auf die Schippe. Viele, so viele Geschichten bedienen sich weiterhin tradierter Rollenbilder und hier werden sie für das entlarvt, was sie sind: altbackend und Privilegien-sichernd.
Im Umkehrschluss wird sichtbar, wie angenehm es ist, dass mehr und mehr Geschichten in der Welt der Bücher und Kurzgeschichten auftauchen, in denen Menschen jenseits des männlichen, weißen, hetero Heldens sichtbar sind. Und wie viele Geschichtenschreiber (!) hier noch dazu lernen können.
Yvonne Tunnat schreibt in ihrer Kurzgeschichte „Eis auf Raten“ über eine Zukunft, in der technischer Fortschritt ermöglicht, Menschen vor dem Tod zu retten, indem sie auf Eis in einer Art Koma liegen und von einer Art Nanobots repariert werden. Es wird sichtbar, dass womöglich auch in der Zukunft eine Rolle spielen wird, wer das Geld hat, um sich teure Behandlungen leisten zu können.
Sie schafft es, Trauer und Verlust sichtbar zu machen, ebenso wie Liebe und Zuversicht Platz zu schaffen. Hat mir sehr gut gefallen.
Ich freu mich darauf, die restlichen Kurzgeschichten und Minitexte zu lesen. Zu empfehlen ist Queer*welten für alle, die Lust haben Neues auszuprobieren und sich auf Experimente einzulassen. Denn das mag ich an den Heften, dass hier Raum ist, sich auzuprobieren. Nicht immer sind alle Geschichten super, für meinen Geschmack. Aber ich schätze, dass hier immer neue Stimmen auftauchen, verschiedenste Perspektiven erzählt werden und die Settings, in denen die Geschichten handeln, so buntgemischt sind.